Was ist eine IPv6 Adresse?

Warum gibt es eigentlich IPv6 Adressen? Irgendwann hat man gemerkt, dass die IPv4 Adressen nicht mehr reichen. Das liegt natürlich daran, dass immer mehr Geräte Netzwerkfähig sind und somit eine Adresse benötigen.

Was ist eine IPv6 Adresse?
Warum gibt es eigentlich IPv6 Adressen? Irgendwann hat man gemerkt, dass die IPv4 Adressen nicht mehr reichen.

Warum gibt es eigentlich IPv6 Adressen? Irgendwann hat man gemerkt, dass die IPv4 Adresse nicht mehr reichen. Das liegt natürlich daran, dass immer mehr Geräte Netzwerkfähig sind und somit eine Adresse benötigen.

Aufbau und Vorteil

Aus den obigen Gründen wurden IPv6 Adressen eingeführt, welche insgesamt 128 Bit lang sind. Daraus folgt, dass man insgesamt 2128 Adressen vergeben kann. Dies ist eine beachtliche Menge. Weitere Vorteile von IPv6 sind unter anderem noch:

  • Integriertes Quality of Service (QoS)
  • Effizienteres Routing
  • Einfacher Konfiguration
  • Höhere Sicherheit

Eine typische Adresse sieht folgendermaßen aus:

2001: 0DB8: 3FA9: 0000: 0000: 0000: 00D3: 9C5A


Sie bestehen aus insgesamt acht Blöcken zu je vier Hexadezimalzahlen. Jeder Block wird durch einen Doppelpunkt von seinem Nachbarn getrennt und steht für 16 Bits. Wie man sieht, ist die Adresse relativ lang. Zum Glück gibt es einige Vereinfachungen.

Man kann führende Nullen weglassen: Nach diese Maßnahme sieht unsere Adresse so aus:

2001: DB8: 3FA9: 0: 0: 0: D3: 9C5A


Jetzt kann man die Nullblöcke noch durch zwei Doppelpunkte ersetzen. Jedoch darf dies nur einmal durchgeführt werden.

2001: DB8: 3FA9: :: D3: 9C5A

 

So sieht die Adresse doch um einiges kürzer aus.

Im Unterschied zu IPv4 verwendet IPv6 keine Netzwerkbroadcasts, sondern Mutlicasts- bzw. Anycastübertagungen. Die Adressen werden auch in zwei Bereiche zu je 64 Bit unterteilt. Der erste Bereich entspricht der Netzwerkkomponente und der zweite der Hostkomponente. Ebenso kann man auch Subnetting betreiben. In der Regel stehen maximal 16 Bits für Subnetze zur Verfügung.

Arten von IPv6 Adressen

Generell gibt es drei wichtige Arten.

Globale Adressen:

Diese Adressen sind im Prinzip öffentliche IP-Adressen. Sie werden wie bei IPv4 ebenfalls vom Internet Service Provider (ISP) vergeben. Derzeit beginnt der erste Block  mit 2000.

Verbindungslokale Adressen:

Die meisten neueren Betriebssysteme besitzen einen Dualstack. Das bedeutet Sie können den Netzwerktraffic mit IPv4 sowie mit IPv6 bedienen. Jeder Windows-PC erhält automatisch und immer eine Verbindungslokale Adresse (link local). Dies ist im Endeffekt die Adresse, welche er sich selber vergibt. Vergleichbar wäre sie mit der APIPA IPv4 Adresse. (169.254.x.x). Diese Adressen beginnen immer mit fe80.

Ein wesentliches Merkmal der Link Local Adresse ist die Zonen-ID. Am Ende der Adresse steht immer etwas mit %12 dabei. Das ist die Angabe für die Netzwerkschnittstelle mit der die Adresse über das Netzwerk verbunden ist. Sollte ein PC mehrere Schnittstellen besitzen, so hat er auch für jede Schnittstelle eine andere Zonen-ID. Wenn man nun einen Rechner über die Verbindungslokale Adresse anpingen möchte, so muss man immer die IP-Adresse des anzupingenden PC ´s sowie die eigenen Zonen-ID der Netzwerkkarte angeben. Wie schon erwähnt spielt das eine große Rolle, sobald man mehr als nur eine Netzwerkschnittstelle hat.

Lokale Adressen:

Selbstverständlich gibt es noch die lokalen Adressen. Sie sind im Prinzip das gleiche wie die privaten lokalen Adressen bei IPv4. Wichtig ist, dass diese Adressen immer mit fd beginnen.

Fazit:

Die Zukunft liegt bestimmt bei IPv6. Auch wenn die Adressen im privaten Bereich vielleicht noch nicht so schnell verwendet werden, werden diese bestimmt aufgrund der Knappheit von IPv4 Adressen im öffentlichen Netz immer mehr verwendet. Man sollte sich also als IT-Systadministrator auf jeden Fall mit den Grundlagen darüber auskennen.